Die Zeiten, in denen man Kompass und Radwanderkarten mit auf große Tour genommen hat, sind langsam aber sicher vorbei. Zahlreiche Anbieter ermöglichen eine komfortable Tourenplanung am Smartphone oder Computer, der man anschließend mit dem Smartphone folgen kann.

Eine der beliebtesten Apps – sowohl in der Android- als auch in der iPhone-Welt – ist Komoot. Komoot gibt es mittlerweile auch für Fahrradcomputer der Hersteller Garmin und Wahoo, die nicht nur ambitionierte RennradfahrerInnen ihr Eigen nennen. Vorteile eines Fahrradcomputers gegenüber Smartphones sind häufig die längere Ausdauer des Akkus sowie der gelassenere Umgang mit Regen.

Komoot bietet eine ganze Reihe an hilfreichen Funktionen, die man gar nicht alle hier aufzählen kann. Die Planung anhand von einem Start- und Endpunkt sowie beliebigen Zwischenstationen und Höhenprofilen gehört da schon zu den unspektakulärsten Funktionen, die Komoot zu bieten hat. Allerdings solltet ihr – wenn möglich – bei der Tourenplanung auf die Browser-Version setzen, denn die Möglichkeiten sind auf Smartphone und Tablet deutlich reduzierter.

Die App alleine kann man zwar super als Navi oder zum Fahren zuvor geplanter Routen nutzen, aber die Reiseplanung am Computer macht einfach mehr Spaß und ist nicht so fummelig.

Die Route von Tornesch nach Glückstadt ist ruckzuck gemacht, hier für’s Mountainbike (Quelle: Komoot)

Ein echtes Alleinstellungsmerkmal von Komoot ist die (oft) sehr genaue Kenntnis der Wegbeschaffenheit. Komoot schlägt je nach fahrbarem Untersatz verschiedene Routenvarianten vor: Mit dem Rennrad soll es gerne viel Asphalt, mit dem Mountainbike darf es auch mal ein Singletrail quer durch den Wald sein!

Wegtypen und Wegbeschaffenheit (Quelle: Komoot)

Aber Komoot kennt noch weitere Details: Sind unterwegs Fährverbindungen zu beachten? Gibt es ein paar nette Aussichtspunkte oder Sehenswürdigkeiten auf dem Weg? Kann man ein paar besonders schöne Abschnitte, die auf dem Weg liegen, in die Route einbauen?

Schaltet ihr auf die OpenStreetMaps-Fahrradkarte um, sind sogar Fahrradwerkstätten und Bett+Bike-Unterkünfte eingezeichnet. So steht auch der Planung mehrtägiger Touren nichts mehr im Weg.

Einmal geplant, ist die Tour auch sofort auf eurem Smartphone verfügbar und kann dort genutzt werden. Für Fahrradcomputer gibt es eine entsprechende App, mit der ihr euch die Route vor Fahrtantritt runterladen solltet.

Screenshots der Android-App: Übersicht der Tour (links) und Navigation (rechts)

Die Komoot-App ist kostenlos, allerdings mit einigen Einschränkungen. So setzen Sprachnavigation, Offline-Karten und die Verwendung eines Fahrradcomputers den Erwerb der entsprechenden Region(en) voraus. Ohne diese benötigt ihr eine Internetverbindung und könnt die Karte nur zur Orientierung auf dem Smartphone nutzen.

Die Preise sind aber eher moderat: Für 3,99 Euro bekommt ihr die Region Pinneberg (s. Screenshot), mit 8,99 Euro schlägt das schleswig-holsteinische Binnenland zu Buche, das immerhin bis kurz vor Neumünster, Lübeck und Dithmarschen reicht, im Westen an der Elbe endet und das hamburger Umland umfasst. Ihr könnt aber nach der Registrierung die erste Region kostenlos herunterladen, und so müsst ihr nicht die Katze im Sack kaufen und könnt die App in Ruhe testen.

Die Region Pinneberg gibt es kostenlos bei der Registrierung dazu. (Quelle: Komoot)

Wer die App regelmäßig benutzt und etwas weiter mit dem Fahrrad herum kommt, ist mit dem weltweiten Paket für 29,99 Euro bestens bedient. Alle Karten werden mit Updates versorgt, so dass der Kauf nur einmal anfällt.

Übrigens: Mit Komoot lassen sich nicht nur Radtouren planen, sondern auch Wanderungen und Laufrunden. Natürlich kann man auch eine der über 10 Millionen Touren der anderen 3 Millionen NutzerInnen runterladen und folgen. Viele NutzerInnen machen sich sogar die Mühe, Bilder für ihre Touren zu hinterlegen, wodurch ein guter Eindruck vermittelt wird, was euch unterwegs so erwartet und was es zu sehen gibt.

Eine leichte Radtour durch Tornesch und Uetersen (Quelle: Komoot)

Und da jede Community vom Mitmachen lebt, könnt ihr auch eure eigenen Touren mit Komoot aufzeichnen und mit Smartphone-Bildern (Kamera-GPS aktivieren!) für andere Nutzer ausschmücken.

Übrigens, auf unserer Seite gibt es auch fertige Radtouren zum Download.


Thorsten Mann

„Gib einem Menschen einen Fisch, und er kann sich einen Tag ernähren. Lehre einem Menschen das Fischen, und er kann sich sein Leben lang ernähren. Lehre einem Mann das Radfahren, und er merkt, dass das Fischen ein langweiliger Zeitvertreib ist.“ – Desmond Tutu